Die besonderen Empfehlungen dieses Monats - Buchhandlung und Verlag Bornhofen in Gernsheim am Rhein

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Lieblinge des Monats April.
„Das Handbuch für nachhaltiges Reisen“
Praktische Tipps und Inspirationen für den achtsamen Traveller: so lautet der Untertitel zu diesem wirklich hilfreichen Buch. Wir alle können unser Leben einfach mit „Sesselreisen“ füllen, will heißen, mit Reiseerzählungen und Romanen in die ganze Welt reisen – aber manchmal will man ja wirklich weg. Zu wissen, wie man das möglichst umweltverträglich und nachhaltig bewerkstelligen kann, ist ausgesprochen hilfreich.

Das Handbuch beginnt mit einem kleinen Überblick, was nachhaltiges Reisen überhaupt bedeutet, woran man Greenwashing erkennt – und dann steigt das Buch schon konkret in die Reiseplanung ein. Von co2-Ersparnissen bei der Anreise über die Hotelsuche bis hin zehn Öko-Reise-Vorschlägen gibt es zahlreiche Tipps. Im anschließenden Kapitel „Unterwegs“ lassen sich die Autoren dann über praktische Dinge wie plastikfreies Reisen, Kinderschutz und Citizen-Science aus und schlagen außerdem verschiedene konkrete Touren vor. Und das letzte Kapitel bietet dann schöne Inspirationen fürs eigene Zusammenstellen. Alles ist übersichtlich und klar gegliedert, ein Register am Schluss rundet das Buch ab. Dieses Handbuch ist nicht nur für die eigene Urlaubsplanung wirklich hilfreich – ich finde es auch als Geschenk für z. B. die Volljährigkeit sehr passend.

Bruckmann Verlag, Reihe lonely planet, 978-3-7343-2075-0, € 19,99

Andreas Izquierdo: König von Albanien

Im März 1913 verzeichnet die Salzburger Heilanstalt für Gemütskranke einen Neuzugang: Auf die Station für Unruhige wird Otto Witte eingeliefert, er scheint nicht Herr seiner Sinne zu sein, denn er nennt sich „König von Albanien“. Alois Schilchegger, der zuständige Arzt, wundert sich vor allem über Wittes Können, sein Gegenüber zu verzaubern – die anderen Patienten lauschen gebannt und ruhig jedem Wort. Es dauert nicht lange, bis auch Schilchegger sich auf die Geschichte von Witte einlässt. Und so erzählt Otto Witte von großen Umbrüchen am Bosborus, vom Wunsch Albaniens auf Unabhängigkeit, aber auch von einer hochstapelnden Comtesse und dem Wunsch der Menschen nach Helden …

Die ersten fünfzig Seiten, auf denen vom Alltag in einer Irrenanstalt erzählt wird, sind harter Tobak – man hofft schon sehr, dass die Medizin sich in hundert Jahren massiv verbessert hat. Doch schon da begeistert Otto Witte, gleichzeitig Charmeur, Abenteurer und Menschenfreund, uns Leser*innen. Mit der eigentlichen Geschichte, die in Konstantinopel beginnt, zog mich Andreas Izquierdos Buch völlig in seinen Bann: Bildhaft und humorvoll erzählt er in seinem Schelmenroman von einem, der sich sein Glück selbst zusammenschmiedet und dabei in die Mühlen der Weltgeschichte gerät. Tolles Buch!
Andreas Izquierdo kommt am Montag, 22.04.24 um 19 Uhr zur Lesung nach Gernsheim – save the date.

Dumont Buchverlag, 978-3-8321-6692-2, 15,00 €

Ralf Schwob empfiehlt: „Das Schweigen des Wassers“ von Susanne Tägder
Ein ungesühntes Verbrechen

Hauptkommissar Groth aus Hamburg ist kurz nach der Wende in der mecklenburgischen Provinz alles andere als willkommen. Obwohl er selbst dort aufgewachsen ist, begegnet man dem Aufbauhelfer in kriminalistischen Fragen mit Misstrauen. Alte Seilschaften und neue Verschwiegenheit machen dem angeschlagenen Kommissar das Leben schwer. Als der Bootsverleiher Siegen Eck tot aufgefunden wird, soll die Sache schnell als Unfall abgehakt werden - aber Groth stößt auf Ungereimtheiten, die den Todesfall in einem anderen Licht erscheinen lassen und weit zurückweisen, nämlich zum Mord an einem jungen Mädchen in den 80er Jahren.

Bei seinen Ermittlungen stößt er auf eine Kellnerin, die sich vor kurzem im Ausflugslokal am See verdingt hat und offenbar mehr weiß, als sie zugeben will. Während Groths Chef die Ermittlungen eher verschleppt, wird er bei seiner Suche nach der Wahrheit ausgerechnet von einem Kollegen unterstützt, der unter Stasi-Verdacht steht …

„Das Schweigen des Wassers“ ist kein rasanter Ermittlerkrimi mit vielen Toten, sondern ein sich langsam steigernder Spannungsroman, der über die Lebensgeschichten seiner Protagonisten ein dichtes erzählerisches Netz spinnt, in dem man sich als Leser nur zu gern verfängt. Obwohl das Buch in erster Linie ein Krimi ist, ist der zeitgeschichtliche Hintergrund mindestens genauso spannend. Susanne Tägder vermeidet weitgehend die gängigen Ost-Klischees und macht es sich auch bei der Lösung des Falls nicht leicht.

Tropen Verlag, 978-3-608-50194-0, € 17,00

Marie Darrieussecq: Das Meer von unten

Was bedeuten die Geräusche und die Unruhe auf dem Schiff? Es braucht einige Zeit, bis Rose klar wird, dass die Mannschaft sich um ein Boot mit Flüchtlingen kümmert. Mittendrin ein Junge mit intensivem Blick, Rose ist klar, sie muss ihm helfen. Also holt sie das Mobiltelefon ihres Sohnes und ein paar Kleidungsstücke und überreicht alles Younès. Dann muss sie nach ihren Kindern sehen – und Younès wird zusammen mit den anderen Bootsflüchtlingen an die Polizei übergeben. Zurück in Paris, in ihrem Job als Therapeutin, in ihrer Ehe mit einem Mann, der Wein deutlich zu sehr zugeneigt ist. Irgendwann beginnen Younès Anrufe, sie ist ja als Kontakt gespeichert. Und irgendwann kommt er nach Paris …

Marie Darrieussecq lotet sehr genau aus, was es bedeutet, bedeuten kann, ein guter und hilfsbereiter Mensch zu sein. Ihre Rose ist keineswegs mit wehenden Fahnen eine Retterin – aber sie ist eben auch keine, die wegschaut. Sie steckt in dem Zwiespalt, das beste für die eigene Familie zu wollen und gleichzeitig Verantwortung gegenüber Younès zu verspüren. Sie weiß, dass sie nicht beidem gleichzeitig Rechnung tragen kann und sucht trotzdem nach Mitteln und Wegen. Das ist unglaublich klug gemacht und man kommt gar nicht umhin, sich selbst in diese Situation hineinzudenken. Dieser Roman ist ein einziger, sehr gut geschriebener Denkanstoß.

Secession Verlag, Übersetzung: Patricia Klobusicky, 978-3-96639-084-2, € 25,00

Praktikant Simon empfiehlt für Jugendliche ab 12 Jahre:
Muneyuki kaneshiro: Blue Lock, Band 1

Yoichi Isagi ist ein japanischer Fußballspieler, der in die 11. Klasse geht und in einer japanischen Jugend-Fußballmannschaft spielt auf Bezirksebene. Das letzte Spiel verloren sie 2:0, nach dem Spiel gab Yoichi ein Interview, wie er das Spiel fand.  Einen Tag später bekam er einen Brief, in dem er zu einem speziellen Training eingeladen wurde.  Es war das Trainingslager von Blue Lock, wo junge Spieler zu Profis gemacht werden sollen.  Sie bekamen ihren eigenen Schrank und einen Trainingsanzug. Am Arm der Spieler wird die aktuelle Platzierung von 300 - 1 angezeigt, immer wenn man verliert, wird die Platzierung schlechter. Die Übungen im Lager werden auch von Profis genutzt.  Dann wurden sie in ein Team gepackt und er kam in Team Z. Dann gab es irgendwann Essen und jedem Platz war ein anderes Essen zugeordnet. Später war Schlafenszeit, aber Yoichi konnte nicht schlafen und sah Meguro, einen Mitspieler, und trainierte mit ihm.  Am Morgen sah er, dass er auf dem 274. Platz ist und nicht mehr auf dem 297.

Ich finde das Buch toll, weil es spannend ist das Lager zu beobachten, es ist außerdem realistisch. Die Zeichnungen sind gut, denn man kann die Gesichtsausdrücke und die Körperbewegung super sehen.
Es gibt noch die Bände 2 bis 15.

Kazé Manga, Übersetzung: Markus Lange, ISBN: 978-288951-457-1, € 7,00

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